Dem Keratokonus auf der Spur

Augenoptik-Studentin forscht bei Avermann Contactlinsen

Anna-Linda Grimberg aus Essen schreibt zu dieser Augenkrankheit derzeit ihre Masterthesis an der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena, Fachrichtung Optometrie/Vision Science, bei Professor Wolfgang Sickenberger und Daniela Oehring (Plymouth University). Die Studie zur krankhaften Ausdünnung und Verformung der Augenhornhaut fand im Avermann Contactlinsen-Institut in Dortmund statt.

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Augenoptik Studentin Lena bei Avermann Contactlinsen Dortmund

Frau Grimberg, bitte erklären Sie uns laienverständlich, worum es in Ihrer Studie geht!

Anna-Linda Grimberg: Gern. Zum Keratokonus haben Medizin und Wissenschaft noch viele Fragen. Einer davon gehe ich in meiner Arbeit nach: Verdünnt sich die Lederhaut im Auge beim Keratokonus? Erkenntnisse dazu könnten zu einem besseren Verständnis dieser Erkrankung führen und den Keratokonus-Betroffenen helfen.

Wie kamen Sie darauf, Ihre Studie bei Avermann Contactlinsen durchzuführen?

ALG: Tatsächlich über das Internet. Ich brauchte eine Anlaufstelle für meine Forschung, bei der es sowohl genug Keratokonus-Betroffene gibt, als auch einen Raum für meine Studie.

Bei meiner Recherche nach möglichen Partnern stieß ich auf die Homepage von Avermann Contactlinsen. Ich hatte schnell den Eindruck, dass ich es hier mit Experten für die Kontaktlinsenversorgung von Keratokonus-Betroffenen zu tun habe.

Als ich zum ersten Mal anrief, sagte Frau Avermann sofort: „Kommen Sie vorbei!“ Da war eine große Offenheit für mich und meine wissenschaftliche Arbeit. Die Avermanns haben mir für meine Studie kostenlos einen eigenen Raum im Institut zur Verfügung gestellt. Wenn es nach Avermanns gegangen wäre, hätte ich dann auch sofort im Dezember loslegen können …

Was hat Sie denn daran gehindert?

ALG: Für meine Studie brauchte ich einen sogenannten optischen Kohärenztomographen (OCT). Das ist hochauflösende, teure Messtechnik für das Auge, die man in Fachpraxen findet. Ich habe verschiedene Hersteller kontaktiert, doch es dauerte einige Zeit, den geeigneten Partner zu finden.

Mit Hilfe von Professor Sickenberger erhielt ich dann über eine ehemalige Absolventin unserer Hochschule ein Leihgerät von der Firma Heidelberg Engineering. Die Firma hat sogar Transport, Aufbau und die fachliche Einführung übernommen. Ohne diese Hilfe hätte meine Studie nicht stattgefunden. Ich bin dafür sehr dankbar!

Das Gerät selbst ist klein und leicht, etwa so wie ein Pilotenkoffer. Im Februar kam es dann mit Bildschirm, passendem Tisch, Rechner, Drucker und einem speziellen Stick mit der nötigen Software. Als alles stand, hatte ich knapp zwei Wochen Zeit für die Studie.

Sie haben also mitten im Tagesbetrieb von Avermann Contactlinsen eine wissenschaftliche Studie durchgeführt. Wie lief das ab?

ALG: Das ganze Team hat mich sehr unterstützt: Die Mitarbeiter von Avermann Contactlinsen übernahmen das komplette Terminmanagement der etwa 40 Betroffenen für mich. Sie riefen jeden einzeln an und luden ihn zur Studie ein.

Diese Menschen waren sehr fasziniert von den Bildern ihrer Augenhornhaut und Lederhaut. Ich habe ein paar Mal gehört: „Das sieht ja wie ein Ultraschall aus und gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Wissen Sie jetzt mehr darüber, welche Rolle die Lederhaut im Auge beim Keratokonus spielt?

ALG: Ich arbeite gerade an der Auswertung. Danach kann ich die Frage, ob sich die Lederhaut verdünnt und ob dabei der Grad des Keratokonus eine Rolle spielt, eindeutig beantworten.

Wie geht es weiter mit der Keratokonus-Studie?

ALG: Nach der Auswertung verfasse ich die schriftliche Abschlussarbeit für meinen Master. Voraussichtlich im September werde ich meine Arbeit dann verteidigen. Und dann werde ich sie veröffentlichen.*

Sie hatten während Ihrer Zeit bei Avermann Contactlinsen ja auch die Chance, dort einen Tag zu hospitieren …

ALG: … ja, das hat mich sehr beeindruckt, zum Beispiel das Labor: Das ist richtig cool! Da kann der Kontaktlinsenanpasser schnell eine Unebenheit aufpolieren und der Kunde nimmt seine Linsen sofort wieder mit nach Hause.

Frau Grimberg, wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Masterthesis!

*Die Masterthesis von Anna-Linda Grimberg trägt den Titel „Prospektive Studie zur Ermittlung des skleralen und cornealen Dickenprofils in Keratokonus-Augen mittels optischer Kohärenztomographie“.

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